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Arbeite mit deinem inneren TEAM

Entscheidend für das LEBEN ist,wie wir miteinander umgehen. Wie Innen so Außen! Ob wir miteinander kämpfen, streiten,…

Posted by Mit Mut und Freude verändern start now on Freitag, 22. Januar 2016

Mein Weg aus der SUCHT in die Freiheit!

Hallo mein Name ist Gejo Sixt und ich habe 13 Jahre mit Drogen-. Alkhol und anders süchtigen Menschen gearbeitet. Täglich, von Montag bis Freitag, ca 45 Wochen im Jahr war ich damit beschäftigt, abhängige Menschen dazu zu motivieren etwas gegen ihre Sucht zu unternehmen. Die meisten Abhängigen kamen nicht freiwillig zu mir, sie wurden von einer Institution geschickt, um abzuklären, ob diese Menschen nun arbeiten könnten oder ob sie eine Therapie oder ähnliches machen müssten. Diese Leute waren nicht sehr motiviert, wie man sich vorstellen kann. Die meisten hatten schon einige Jahre der Sucht hinter sich und waren am Arbeitsmarkt eher sporadisch als permanent vertreten. Das ist jetzt auch kein Vorwurf, so sind halt die Möglichkeiten und diese sind relativ weit und frei. Ich möchte sicherstellen, dass ich diese Arbeit aus Überzeugung und meist mit Freude gemacht habe.

Ich sah es als meine Berufung, süchtigen Menschen zu helfen.

Immerhin, war ich selber einmal süchtig und bin auch mit einem alkoholkranken Vater aufgewachsen. Weiter war ich in einer Beziehung mit einer alkoholkranken Frau. Also, da gab es schon Gründe, wieso gerade die Sucht mich so angezogen hat, obwohl ich die ersten Jahre direkt nicht so wirklich was damit zu tun haben wollte. Ich bin ja in die Sozial- und Trainingsarbeit mit 26 Jahren eingestiegen, hatte vorher als Betriebsschlosser gearbeitet. War nicht glücklich mit dem Job, hatte jedoch keine Wahl. Als Sohn eines Bergarbeiters, in einer Bergarbeitersiedlung aufgewachsen hatte ich nicht wirklich Chancen auf einen höheren Schulabschluss.

So machte ich dass, wozu ich offensichtlich bestimmt war.

Ich hatte schon mit 21 Jahren den Impuls das ich das nicht mehr lange machen möchte, weil ich dieses Umfeld einfach nicht ausgehalten habe. Es war Schichtarbeit und die meisten Kollegen haben zu jeder Tag und Nachtzeit ein Bierchen gezwitschert. Offensichtlich war der Job ihr Leben nur so auszuhalten. Die meisten waren wohl abhängig, hatten ihr Trinken jedoch unter der Arbeit unter Kontrolle. Es war auch normal, dass da der eine oder andere sein 4,5 , 6 Bier während einer Schicht getrunken hat.
Ich wollte also raus aus dem Millieu. Der Ton war mir einfach zu rau, die Themen waren immer die Gleichen. Frauen, Jammern über die Politik und Alkohol. Haha, das habe ich irgendwann einfach nicht mehr ertragen. Mit 27 Jahren die Chance ergriffen, beruflich etwas anderes zu machen. Scheidung, Abendstudium, neue berufliche Herausforderung, waren permanenter Stress für mich.
Schlussendlich habe ich nach einer Beziehungskrise so richtig zu trinken begonnen.
Das ging eineinhalb Jahre so. Täglich und irgendwann wusste ich nicht mehr ob ich das noch beenden kann. Ich war eigentlich schon verzweifelt, auf Grund meiner Lage. Ich war der Meinung, dass ich ohne Alkohol nicht leben kann. Definitiv, war ich dieser Meinung. Eineinhalb Jahre habe ich mir bewiesen, dass ich mit dem Alkohol nicht aufhören kann.
Das Beziehungsproblem ist längst zum Alkoholproblem geworden.
Ich wiederhole es nochmal, ich war der Überzeugung, dass ich mein Leben ohne die betäubende Wirkung des Alkohols nicht leben kann. Ist echt krank!!! Man sagt ja, Sucht ist eine Krankheit. Ich weiß nicht ob nicht eher die Meinung zu haben, dass man ohne Alkohol nicht leben kann eher eine Krankheit ist.

Wenn ich nicht die Erfahrung gemacht hätte, dass ich nicht von einer Sekunde auf die andere aufhören hätte können, wäre ich wohl noch immer der Meinung, dass ich ohne Alkohol nicht leben kann oder wäre schon tot.

Ich habe jedoch von einer Sekunde auf die nächste aufgehört und ich habe es gut überlebt. Ich war nicht auf Entzug im Krankenhaus und auch nicht auf monatelanger stationärer Therapie. Es hat sich an dem Tag, wie ich gewusst habe dass ich aufhöre auch nichts dramatisch verändert. Ich hatte denselben Job. Ich habe getrunken wie jedes Wochenende, sehr viel. Ich war am Montag Arbeitsbeginn ziemlich erledigt auch so wie immer. Also, es war jetzt nichts anderes als sonst. Außer, dass ich an dem Tag gewusst habe, dass ich mit Trinken aufhöre.
Was will ich damit sagen? Das sich der Tatbestand, der Glaube, die Überzeugung was auch immer von einer Sekunde auf die nächste verändert hat. Das ich vorher geglaubt habe ich komme da nicht mehr heraus und einen Augenblick später wusste, dass es vorbei ist.

Teil 2 nächsten Montag                      mehr über mich     gejo-sixt-lebensmut.at

Alles Liebe

Gejo